Elihu Root bemühte sich um ein humaneres Kolonialsystem und setzte sich
für den Frieden in Amerika und die Unverletzlichkeit völkerrechtlicher
Verträge ein. Dafür erhielt Elihu Root 1912 den Friedensnobelpreis.
Auch heute noch
gilt Root als eher umstrittener Friedenspolitiker. Bevor er in die Politik ging
verdiente er als Jurist ein großes Vermögen. 1899 wurde er von Präsident
William McKinley ins Kabinett geholt. Der erzkonservative Patriot und Republikaner
war bis 1903 Kriegsminister. Von 1905 bis 1909 Außenminister unter Theodore
Roosevelt und dann bis 1915 Senator für New York.
Bevor Kuba, Puerto Rico und die Philippinen nach dem Spanisch-US-amerikanischen
Krieg unter die Militärverwaltung der USA gekommen waren, kümmerte
sich Elihu Root um die ehemaligen spanischen Kolonien.
Er vergrößerte die US-amerikanische Armee auf das Dreifache und reformierte
zudem ihre Struktur.

Sein besonderes
Augenmerk galt Mittel- und Südamerika, wobei er stets versuchte, den Panamerikanismus
zu stärken und den Einfluss Europas zurückzudrängen. Durch sein
Verhandlungsgeschick konnte er in vielen Fällen die Enteignung US-amerikanischer
Firmen in Lateinamerika verhindern.
Root war ein Verfechter der internat. Schiedsgerichtsbarkeit und konnte mehr
als 20 Schiedsgerichtsverträge zwischen den USA und anderen Staaten zum
Abschluss bringen. 1907 organisierte er einen Mittelamerika-Friedenskongress.
Er war von 1910 bis 1937, als er im Alter von fast 92 Jahren verstarb, Mitglied
des Ständigen Schiedshofes und von 1910 bis 1925 Präsident der Carnegiestiftung
für internationalen Frieden.
1917 unterstütze er Präsident Woodrow Wilson bei dessen Bestrebungen,
den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg voranzutreiben. Später stellte
er sich gegen Wilsons Pläne für den Völkerbund, da ihm die daraus
entstehenden politischen Verpflichtungen der USA zu groß erschienen. Die
USA folgten seiner Auffassung und traten dem 1919 gegründeten Völkerbund
nicht bei. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Root an den Statuten für
einen Ständigen Internationalen Gerichtshof mit und nahm 1921/22 als Delegierter
an der internationalen Konferenz zur Rüstungsbeschränkung teil.