Hans
Karl von Euler-Chelpin - Schwedischer Chemiker deutscher Herkunft *15.2.1873 Augsburg † 6.11.1964 Stockholm |
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Euler-Chelpin
erhielt zusammen mit dem Briten Arthur Harden den Chemienobelpreis für
die experimentellen Untersuchungen über die Gärung der Zucker und
die Gärungsenzyme.
Euler-Chelpin widmete sich zuerst der Malerei, studierte dann in München und Berlin Chemie und promovierte 1895. Ab 1897 arbeitete er bei Svante August Arrhenius in Stockholm und wurde 1898 Privatdozent für physikalische Chemie an der dortigen Universität. 1902 nahm er die schwedische Staatsbürgerschaft an. 1906 wurde er Professor für allgemeine und organische Chemie in Stockholm. Von 1929 bis 1941 war er Direktor des dortigen Instituts für Vitamine und Biochemie, ab 1929 wissenschaftlicher Leiter der von privaten Stiftungsgeldern finanzierten Institute für Biochemie in Stockholm. Euler-Chelpin hat
auf vielen Teilgebieten der Chemie und Biochemie gearbeitet. Herausragend sind
seine Forschungen über Enzyme (hochmolekulare Eiweißverbindungen),
Coenzyme (niedermolekulare Eiweißverbindungen), und Vitamine. Bereits
ab 1923 erforschte er experimentell die Zusammensetzung der sog. Cozymase. Es
gelang, die Verbindung rein zu präparieren und hydrolytisch in Nicotinsäureamid,
Adenin, einen Zucker und Phosphorsäure zu zerlegen. Erst 19 Jahre später,
1942, konnte Euler-Chelpin gemeinsam mit Paul Karrer beweisen, dass es sich
bei der Zuckerkomponente um D-Ribose handelt. Nun war die Konstitution der Cozymase
als Nicotinsäureamid-adenin-dinucleotid, in der Biochemie heute NAD+ abgekürzt,
endgültig aufgeklärt. Zugleich folgte daraus der Aufbau eines von
Otto Heinrich Warburg aus dem Pferdeblut isolierten Coenzyms als Nicotinsäureamid-adenin-dinucleotid-phosphat
(NADP+). Durch ihre Experimente an Modellsystemen gelangten Euler-Chelpin und
Karrer zu der Erkenntnis, dass diese beiden Coenzyme Wasserstoff aufnehmen und
übertragen können, also dehydrierend wirken. |